Wirtschaftlichkeit

Die Kosten für die maschinelle Schlammaufbereitung, Nassabfuhr oder auch Schlammverbrennung werden in großem Maße von der Effektivität der Schlammeindickung in den Schlammbehältern beeinflusst.


Im Rahmen jedes Abwasserreinigungsprozesses fällt unweigerlich Klärschlamm an, dessen Entsorgung und Verwertung zu den Aufgaben des Anlagenbetreibers gehören. Stetig steigende Auflagen und Verordnungen verursachen beachtliche Kosten für die Aufbereitung und Entsorgung. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird der Schlammbehandlung mittlerweile eine ähnliche Bedeutung beigemessen wie der eigentlichen Abwasserreinigung. 


Schlammweiterverarbeitung

Bei der Aufbereitung des Schlammes kommen unterschiedliche Behandlungsverfahren zum Einsatz, um den Schlamm so anzupassen, dass er die angestrebte Struktur und die geforderten Eigenschaften für die spätere Verwertung oder Entsorgung aufweist. 

Nach einer mehrtägigen Eindickung im Schlammbehälter wird zumeist eine weitere Reduzierung des noch leicht flüssigen Schlamms vorgenommen, um diesen später z.B. in einer schüttfähigen Form vorliegen zu haben. In der Regel erfolgt dieser Verfahrensschritt mit energie-intensiven Verfahren wie Pressen oder Zentrifugen. Zur Erzielung hoher Trockenstoffgehalte wird hierbei zusätzlich mit Flockungshilfsmitteln gearbeitet, die die Dichte und Festigkeit des Schlamms beeinflussen und so eine gute Entwässerbarkeit sicherstellen. 

Eine automatische Trübwasserabsaugung führt  bereits im Eindicker zu einer effektiven Schlammvoreindickung. Die Vorteile:

verringert die Laufzeiten von Pressen oder Zentrifugen

spart Flockungshilfsmittel

reduziert Transportvolumen und –kosten bei Nassabfuhr


Schlammentsorgung

Durch die Verabschiedung eines neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) werden die Möglichkeiten der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung zunehmend eingeschränkt. Zulässige Schadstoffgehalte für bodenbezogene Klärschlammverwertung werden vorrangig durch strengere Grenzwerte der Düngemittelverordnung (DüMV) bestimmt. Der bisherigen Klärschlammverordnung (AbfKlärV) wird im Bezug auf festgelegte Schadstoffgrenzen daher nur noch eine nachrangige Bedeutung zukommen. In verschiedenen Regionen wird mit der Verbrennung ein aufwändiges und kostenintensives Verfahren zwangsläufig an Bedeutung gewinnen. 

Die optimierte Schlammvoreindickung im Eindicker durch eine Automatische Trübwasserabsaugung

verringert die zu entsorgende Menge an Klärschlamm

reduziert Transportvolumen 


Wirtschaftlichkeit in der Praxis

Bei einer für 34.000 EW ausgelegten Kläranlage, deren 900 m³ großer Nacheindicker mit Faulturmschlamm beschickt wird, wurde eine Automatische Trübwasserabsaugung eingebaut und mit zwei festprogrammierten Starts pro Tag betrieben.

Nach dem ersten Betriebsjahr erstellte der Betriebleiter eine Betriebskostenanalyse mit folgenden Ergebnissen:

  • die Schlammeindickung konnte von 2,4 % auf 3,5 % erhöht werden
  • der Schlammanfall für die Weiterverarbeitung reduzierte sich entsprechend um ca. 30 % 
  • es wurden weniger Pressvorgänge erforderlich
  • die Betriebskosten der Schlammaufbereitung und –entsorgung verringerten sich im Mittel  um 1.400 Euro pro Monat
  • die Anlage amortisierte sich damit innerhalb ungefähr eines Jahres